Alle wollen geliebt werden,
aber wer liebt sich wirklich selbst?

Die meisten von uns wachsen in einem Umfeld von Anforderungen und Erwartungen auf. Sei dies von von unseren Eltern, Lehrern, Freundeskreis, später Arbeitskollegen und Chef’s usw.

Wir sollen doch bitte so oder so sein, damit wir Wertschätzung und Anerkennung erfahren, erfüllen wir diese nicht, erfahren wir Ablehnung.

Wer in seiner Kindheit kein behütetes, warmes Nest hat, um in einer liebevollen Umgebung gedeihen zu dürfen, schleppt die Folgen davon meist ein Leben lang mit sich herum.

Ich denke, wir alle kennen das in mehr oder wenig starker Ausprägung. Das Gefühl nicht genug zu sein, nicht gut genug zu sein, nicht zu genügen so wie wir eigentlich wären.

So werden Strategien entwickelt, um in dieser unterliebten Gesellschaft zurecht zu kommen, ohne dass das Herzchen immer wieder schmerzt.

So gut wie keiner von uns hat gelernt sich selbst zu lieben und zwar in seinem ganz eigenen, individuellen Naturell.

Viele von uns haben im Laufe des Lebens schmerzliche Erfahrungen gemacht. 
– So wurde Ablehnung erfahren, anstatt ein Gefühl des Gehalten Seins.
– Wie oft wurden wir auf unser Unperfekt sein hingewiesen, anstatt an unsere Einzigartigkeit erinnert zu werden.
– „Ich liebe dich, aber nur wenn du…“
– Geliebte Menschen, welchen wir vertraut haben, haben uns belogen, betrogen oder verlassen und haben damit Wunden in unseren Herzen hinterlassen, waren dies unsere Eltern, sind die Narben oft besonders tief.

Später im Erwachsenenalter, zeigen sich dann die Folgen von zu viel Erwartungen, Anforderungen, Ablehnung und zu wenig Liebe:

– Ängste in allen erdenklichen Variationen, ( Verlustängste, Angst nicht zu genügen, Angst etwas falsch zu machen, Angst abgelehnt oder verlassen zu werden, Angst vor dem Alleinsein, Existenzängste, Todesangst und noch so viele mehr)
– Selbstzweifel
– Verminderter Selbstwert
– Eifersucht

Um die innere Leere zu füllen, werden die verschiedensten Strategien angewandt:

– Es wird ein äusseres Selbstbild erschaffen, welches keine Angriffsfläche gibt.
– Andere Menschen werden benutzt um die Leere zu füllen.
– Es wird gelogen und betrogen.

In einer Gesellschaft, in welcher sich jeder so sehr nach Liebe sehnt, ist der Schritt diese Liebe im Aussen zu suchen mehr als verständlich. Findet man die Liebe jedoch nicht erst in sich selbst, kann keine Harmonie entstehen und das Leiden geht weiter.

Selbstliebe beginnt für mich (vergleichbar mit dem Bau eines Hauses) mit dem Fundament. Auf ein stabiles Fundament darf dann ganz individuell und kreativ gebaut werden. Haben wir aber kein stabiles Fundament, wird das Haus wackeln und im schlimmsten Fall sogar Einstürzen (viele psychischen und auch physischen Krankheiten haben ihren Urspung in einem Mangel an (Selbst-) Liebe).

Ich selber kenne dieses Gefühl vom Unsichtbar machen zum Beispiel sehr gut. Viele Jahre meines Lebens war es mir wohl damit, mich zu verstecken und mich teils unsichtbar zu machen. 

Hatte ich doch auch das Gefühl, dass ich so wie ich bin nicht in Ordnung bin, den einen zu viel bin und anderen zu wenig.

Seit ich Frieden geschlossen habe mit meinem Frau sein, mit meiner echten Natur als Frau (und diese auch lebe), mich also um mein Fundament gekümmert habe, haben sich viele Ängste und Selbstzweifel ganz von Selbst verabschiedet. 

Zwischendurch kommen sie mich natürlich besuchen, ganz weg sind sie nicht, das hat ganz viel mit meinem Monatszyklus zu tun. 

Ja, wir Menschen mit Menstruationshintergrund tun uns oft schwer, die Balance zu halten, in einer Welt die auf gut funktionierende Mitglieder setzt.

Wenn ich mich in solchen Momenten jedoch daran erinnere, mich selbst als Frau, mit allem drum und dran zu lieben, dann sind die Ausschläge nicht ganz so heftig. 

Vergesse ich dies, kann schon mal ein heftiges Gewitter aufziehen, dann prasseln Blitz und Donner nieder und nach dem Gewitter kommt die grosse Leere, in welcher ich mich dann irgendwann daran erinnere, dass es nichts bringt mich selbst zu hassen, für das was war und für das wie ich war. Sondern mein Unperfekt sein in den Arm zu nehmen, es sanft auf die Stirn zu küssen und ihm ins Ohr zu flüstern: „ok, das war jetzt nicht schön, wenn du jedoch das nächste Mal mehr auf dich Acht gibst, wird’s sanfter, next try, Nobody is perfect.“

Das bin ich! Frau, tief fühlend, hoch emotional, teils schmerzlich mitfühlend, voller Leidenschaft und so unsagbar viel Liebe unter dem Brustbein.

Liebe ist nicht das Ding, welches an tausend Bedingungen geknüpft ist und uns dadurch die Kehle zuschnürt.

Liebe ist unsere Essenz.
Wir sind Liebe.
Suchen wir also nach Liebe, suchen wir nach uns Selbst.

Und so könnte es doch sein, dass wenn es in einer Gesellschaft so sehr an Liebe fehlt, die Menschen gar nicht mehr wissen wer sie sind.
Wie sollst du dich selber lieben, wenn du gar nicht weisst wer du bist?