Schon seit ich denken kann, suche ich nach dem Etwas, für welches ich nie Worte fand.
Schon seit ich denken kann, fühlte ich mich nirgends wirklich angekommen.
Schon seit ich denken kann, fühlte ich mich nirgends wirklich dazugehörig.
Ich lebte mein Leben, aber fühlte mich nie wirklich komplett.
Jahrelang dachte ich, mit mir stimme etwas nicht, dass ich mich selten irgendwo wohl fühlte. Ich hätte wohl eine Kontaktstörung oder irgend so etwas, dachte ich. Ich war oft traurig und weinte, wenn es niemand sah.
Wieso konnte ich nur nicht einfach so funktionieren wie alle anderen?
Wieso konnte ich mich nicht einfach zuhause fühlen in meinem Leben?
Mein Leben war doch gut, mir fehlte es doch eigentlich an nichts, wieso war ich denn trotzdem nicht glücklich?
Erst versuchte ich, mit allen möglichen beruflichen Kapriolen dort hinzu gelangen, wohin mich mein Herz führen wollte. Natürlich ohne Erfolg, durch berufliche Veränderungen, veränderte sich an meinem inneren Gefühl rein gar nichts.
Die Berufe wechselten, die innere Leere jedoch blieb.
Was aber rückblickend interessant ist, dass sich meine beruflichen Veränderungen immer mehr hin zum Menschen und seinem tieferen Sein führte.
Mit Yoga fand ich dann etwas, was sich von der Richtung her so anfühlte, als bewegte ich mich meinem Ziel entgegen.
Als meine Kinder noch ganz klein waren, meldete ich mich zu einer mehrjährigen Yogalehrer Ausbildung an. Ehrlich gesagt auch in der Hoffnung, dort nun endlich Menschen kennen zu lernen, zu denen ich dann hoffentlich endlich passen könnte.
Beim richtigen Lehrer war ich gelandet, die Ausbildung war super.
Aber eben, da war wieder der Faktor „ich“.
Schon wieder dieses Gefühl.
Während des Unterrichts war alles bestens, ich sog alles auf wie ein Schwamm. Herausfordernd waren für mich eher die Pausen. Da wurde oft darüber gesprochen, was denn nun eine „richtige“ Yogalehrerin ausmachte und natürlich noch vieles anderes.
Tja und nach den Aussagen meiner Mitschülerinnen zu urteilen, fiel ich dann schon wieder durch den Raster, schon wieder war ich nicht genug um eine richtige Yogalehrerin zu sein.
Mein Rock’n’Roll Anteil war mal wieder viel zu hoch, um mich in die Sparte „richtige“ Yogalehrerin einreihen zu dürfen.
Diese beiden Gegensätze schienen sich ja dermassen zu beissen.
Auf der einen Seite die Yogalehrerin, welche täglich auf die Matte geht um zu üben, meditiert, sich selbst und ihr Leben reflektiert, sich jedoch auf der anderen Seite nicht nur Rohkost und Tee einverleibte, sondern es schon immer verstand dem Leben mehr Farbe und Pfeffer zu geben und unter Reinigung etwas anderes verstand als die meisten Yogis die ich kannte (dazu mehr in einem anderen Kapitel).
So viele Jahre habe ich damit gehadert, eben mit meinem Sein, keine richtige Yogalehrerin zu sein
Heute weiss ich, woher diese Gefühle kamen.
Nicht richtig zu sein, so wie ich bin.
Nicht zu genügen, so wie ich bin.
Nicht dazu zu gehören, so wie ich bin.
Heute weiss ich, dass ich so dermassen viel mehr bin, als mir immer erlaubt wurde zu sein und vor allem als ich mir selber erlaubt hatte zu sein. Jahrelang glaubte ich mir selber, dass mein Gesamtpaket, also ich ich in ungeschminkter Originalversion, absolut nicht zumutbar sei.
Es hat mich viel Kraft und Arbeit gekostet um meine alten Glaubenssätze über Board zu werfen, aber es hat sich gelohnt. Sie schwappen jeweils nur noch bei starkem Sturm über die Reling, ansonsten habe ich ziemlich ruhe vor diesen alten Meinungen über mich.
Mittlerweile bin ich in Frieden mit mir, ich weiss wer ich bin und woher diese riesen Palette an Emotionen kommt, welche alle samt in mir ein Zuhause gefunden haben.
Wie ich meinen Missing Link gefunden habe?
Dieses Rätsel lüfte ich später….