Manchmal braucht es Rückzug und Stille um sich selbst und den eigenen Weg wieder zu spüren.
Diese Zeit nahm ich mir im letzten Jahr. Ich war so müde, dass ich meine Projekte nicht zu realisieren vermochte.
Ich war so müde von der Welt, den Menschen und vor allem davon wie Menschen miteinander und sich selbst umgehen.
Ich brauchte Zeit um zu akzeptieren, dass die Welt nun mal so ist, wie sie ist und somit weit weg von dem wie ich mir eine lebenswerte Welt vorstelle.
It’s how it is, learn to deal with it!
Als ich mich 2013 hauptberuflich Selbständig machte, liess ich mir etwas auf den Arm tätowieren, was ich in meiner Selbstständigkeit nie vergessen sollte.
Das Tattoo sollte mich daran erinnern zu Vertrauen, mir selbst und dem Leben. Dies fiel mir nie wirklich leicht. Wie sollte ich zum einen jemandem vertrauen, der/die mich doch gar nicht sah, überhaupt nicht wusste wer ich bin? Und dann dem Leben vertrauen? Wohl eher dem Grossen Ganzen, dem Übergeordneten…
Waren diese Personen im Aussen, welchen ich nicht vertraute?
Ja, da gab und gibt es ganz viele, aber die wichtigste Person der ich nicht vertraute war ich selber. Über mich selber dachte ich lange Zeit, dass ich nicht richtig bin so wie ich bin, dass ich nicht genüge so wie ich bin.
Ich hatte Angst mich wirklich so zu zeigen, wie ich wirklich bin. Bin jahrelang eine gängige Strategie gefahren, nämlich mich anzupassen und zu verstellen. So kam ich in der Gesellschaft ganz gut zu recht, aber mit mir selber nicht.
Ich dachte immer so wie ich wirklich bin, dass kann ich in der vollen Ladung niemandem zumuten, wurde ich doch schon mein ganzes Leben zur Mässigung angehalten, von den Eltern, von Lehrern, von Freunden, Partnern und von meinen Glaubenssätzen. So speicherte ich ab, dass viele mit denen ich in Kontakt war, auserlesene Anteile von mir wahnsinnig toll fanden, das ganze, ungebremste Packet dann aber doch bitte lieber nicht.
Ich habe es lange Zeit erlaubt, mich klein zu halten, mir selbst und ganz vielen Menschen in meinem Umfeld. Mir selbst habe ich nicht erlaubt, zu allen meinen Anteilen zu stehen oder sie erst gar nicht zu leben.
Nun habe ich mich dazu entschlossen, meine Geschichte zu erzählten!
Und wieso mache ich das? Weil ich denke, dass sich alle brennend für meine Geschichte interessieren? Nein, ganz und gar nicht!
Ich erzähle meine Geschichte, weil es für mich ein wichtiger Schritt ist, nochmals eine Box aus der ich trete. Und nach meiner Ansicht braucht es Menschen, die mit ihrer Echtheit andere inspirieren ihr Leben zu leben. Ohne solche Vorbilder in meinem Leben, hätte ich es nicht geschafft mich freizulassen.
Ja, und dass ich auch eine von denen bin, welche voraus gehen sollen um andere mitzuziehen und zu inspirieren, das bekam ich in den vergangen Jahren mehr als bestätigt.
Ich bin nicht das unsichere, zurückhaltende, angepasste Frauchen zu dem ich mich machen liess. Ich bin eine Frau, so wie es die Natur für uns gedacht hat. Habe gelernt meine Facetten zu leben und etwas sinnvolles daraus zu machen. Habe meine Ängste überwunden, das „ja, aber…“ beerdigt und mich auf den Weg gemacht.
War das immer schön? Nein verdammt, das war es nicht und ist es bis heute nicht immer.
Aber ich wünsche mir so sehr eine Welt in der wieder Harmonie herrscht, dass ich nicht tatenlos bleiben kann.
Wie heisst es so schön: „Auf Veränderung zu hoffen ohne selbst etwas dafür zu tun, ist wie am Bahnhof zu stehen und auf ein Schiff zu warten.“
Jede Veränderung beginnt bekanntlich bei uns selbst.
Und weil meine persönliche grösste Hürde im Leben ist, zu mir als ganzes, komplettes Kunstwerk zu stehen, könnte es meine Aufgabe sein, mutig meine ganze Geschichte zu erzählen. Und mir darüber ein Übungsfeld zu schenkten, um zu trainieren, wirklich vollumfänglich auf die Meinung anderer zu sch…. jeder darf seine Meinung haben, das ist absolut in Ordnung. Nur durfte ich lernen, dass Meinungen nichts bedeuten, keinen Wert haben! Viel Bla Bla mit nichts dran!
Das musste ich wirklich erst lernen, denn mein altes ICH liess sich durch die Meinung anderer sehr schnell verunsichern, heute schmerzt es teilweise noch etwas, wenn ich merke dass jemand ein komplett verdrehtes Bild von mir hat, aber ich lasse mich dadurch nicht mehr von meinem Weg abbringen, eher bestärkt es mich in meinem Tun.
Ich musste mich selber mit meinem Facettenreichtum anfreunden. Nie in gegebene Strukturen zu passen, hat mich lange Zeit belastet. Wie gerne hätte ich auch in eine Clique gepasst, hätte mich wohlgefühlt in einem Verein, wie gerne wäre ich eine „klassische“ Yogalehrerin gewesen, ich hätte mich gerne gefunden in irgendwelchen spirituellen Verbünden, hätte mich bei den Mami-Kaffeekränzchen gerne wohlgefühlt, hätte mich gerne wohlgefühlt in einem „normalen“ Beruf, hätte auch gerne etwas mehr von dem Smalltalk-Gen abbekommen um gesellschaftlich umgänglicher zu sein… aber eben, dem ist nun mal nicht so!
Immer machte ich die „Kernaufgaben“ im jeweiligen Bereich sehr gut, Erwartungen oft übertroffen, aber dann war da das drumherum, dass so gar nicht dazu passte, das Gefühl in mir, war nie so wie ich es mir gewünscht hätte.
Wieso das so ist, durfte ich in den vergangen Jahren lernen.
Ich werde meine Geschichte erzählen, Kapitel für Kapitel, meinen Weg vom beklemmenden Gefühl nicht richtig zu sein, zu „I am what I am, take it or leave it!“
Somit wurde am heutigen Tag der Freyzyt-Blog erfolgreich reanimiert…. auf bald!